Stress aktiv bearbeiten
Ganzheitliches Stressmanagement
Das praxisorientierte Modell «Drei Ebenen der Stresskompetenz» bietet dir eine fundierte Herangehensweise zur konstruktiven Bewältigung von Stress. Es zeigt auf, dass Stress nicht nur durch äussere Umstände ausgelöst wird, sondern massgeblich durch unsere Denkweise und durch unsere eigenen Glaubenssätzen beeinflusst wird.Zusätzlich betont das holistische Stresskompetenz-Modell, wie wichtig aktive Regeneration für einen gesunden und konstruktiven Umgang mit belastenden Situationen ist.
Ebene 1
Instrumentelles Stressmanagement
Arbeits-, Zeit und Selbstmanagement
Auf der Ebene der Instrumentellen Stresskompetenz steht die direkte Bearbeitung von Stressauslösern im Fokus. Dabei helfen dir bewährte Praktiken aus dem Arbeits-, Zeit- und Selbstmanagement weiter. Beispielsweise können durch eine sinnvolle Planung deines Tages Prioritäten gesetzt und Zeitressourcen optimal eingeplant werden. Eine strukturierte Arbeitsweise hilft dir dabei, den Überblick zu behalten und stressigen Situationen effektiv zu begegnen.Ansprechen von Problemen und Konflikten
Insbesondere für Menschen, die «harmonisch unterwegs sind», ist das direkte Ansprechen von Problemen und Konflikten eine grosse Herausforderung. Oftmals führen ungelöste Konflikte oder unklare Erwartungen zu einer erhöhten Belastung. Auch dieser Aspekt ist Teil der «Instrumentellen Stresskompetenz». Weiter kommt dem Thema «Abgrenzung» eine grosse Bedeutung zu: Grenzen zu setzen bedeutet, sich bewusst gegen unangemessene Anforderungen zu schützen. Nur wer seine Grenzen kennt und dabei lernt, diese auch mal gegenüber den Ansprüchen von Anderen durchzusetzen, kann langfristig gesund und leistungsfähig bleiben.Ein tragfähiges soziales Netzwerk aufbauen
Neben der Selbstfürsorge ist der Aufbau eines starken Netzwerks eine wichtige Ressource. Ein unterstützendes Umfeld aus Freunden, Familie und Kollegen hilft dir dabei, schwierige Situationen besser zu meistern und Unterstützung in schweren Zeiten zu erhalten.Ebene 2
Mentales Stressmanagement
Es sind nicht die Dinge, sondern unsere Gedanken!
Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern unsere Gedanken und Meinungen zu diesen Dingen. Diese Weisheit von Epiktet (griech. Philosoph der Stoa, 50 -138 n.Chr.) bringt's auf den Punkt: Unsere Denkweisen und Glaubenssätze haben einen starken Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und wie wir eine Situation als belastend und damit als Stress erleben. Wir müssen dementsprechend unseren dysfunktionalen Denkmustern und Überzeugungen auf die Spur kommen.Denkmuster und Glaubenssätze
Wenn wir erkennen, wie häufig wir innerlich reagieren mit: «Ich schaffe das nicht« oder «Ich bin nicht gut genug« und «Ich kann doch die Harmonie nicht gefährden» und dass genau diese Denkmuster persönlichen Stress auslösen, ist bereits ein wichtiger erster Schritt getan.In einem nächsten Schritt geht es dann darum, alternative Denkweisen und Überzeugungen zu entwickeln, die uns stärken und uns helfen, mit belastenden Situationen besser umzugehen. Anstatt «Ich schaffe das nicht» könnte man sich beispielsweise sagen: «Ich habe in der Vergangenheit schon schwierige Situationen gemeistert, ich kann das auch diesmal schaffen». Solche entlastenden Gedanken und positive Glaubenssätze helfen uns, uns selbst zu motivieren und unsere Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen.
Freiheit und Selbstbestimmtheit gewinnen
Ganz wichtig: Es geht nicht darum, die Dinge schönzureden oder Probleme zu ignorieren. Vielmehr geht es darum, sich bewusst zu machen, wie stark unsere Gedanken und Überzeugungen unser eigenes Handeln beeinflussen. Wenn wir lernen, unsere Denkmuster und Überzeugungen bewusster zu steuern, gewinnen wir nicht nur mentale Stärke und Resilienz, sondern auch mehr Freiheit und innere Selbstbestimmtheit.Ebene 3
Regeneratives Stressmanagement
Wir reagieren im Stress häufig falsch!
Paradoxerweise reagieren wir alle in stressigen Situationen häufig falsch! Wir verzichten auf Sport - wir haben ja keine Zeit. Wir holen uns die Fertigpizza - ist ja weniger anstrengend, als ein gesundes Menü zu kochen. Wir trinken lieber ein Bier oder Glas Wein mehr, damit wir am Abend von unseren kreisenden Gedanken schneller runterkommen.Aktive Regeneration bedeutet Aufwand
Regeneration gelingt insbesondere in Stresssituationen nicht von allein, sondern muss aktiv angegangen werden. Es hilft dabei ungemein, Regeneration als Investition in die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu sehen und nicht als lästige Zeitverschwendung, die uns davon abhält, noch produktiver zu sein.Den eigenen Regenerationstyp erkennen
Wichtig bei der Regeneration ist es, zu erkennen was einem persönlich guttut. Regeneriere ich am besten beim Sport, wenn ich mich so richtig auspowern kann? Brauche ich leichte, repetitive Tätigkeiten wie z.B. Gartenarbeit, die Spass macht? Entspanne ich besser beim Zusammensein mit Freunden oder beim Waldspaziergang mit meinem Hund?Dies Herauszufinden und aktiv einzuplanen ist etwas, das du in diesem Kurs lernst. Du lernst auch weiter, im hektischen Alltag Orte der Ruhe und Regeneration zu finden und bewusst zu gestalten. Arbeitspausen, Ruhephasen, Feierabend und Wochenende: Diese ritualisierten Oasen des «Energie-Tankens» können in den meisten Fällen qualitativ besser etabliert werden.